20.Thüringer 24-StudenOL in Karolinenfield, 16./17.5.2015, von J. Schubert
Wie in jedem ungeraden Jahr am Wochenende nach Himmelfahrt trafen sich die abenteuerlustigsten unter den OLern zum Thüringer 24-Stunden-OL, diesmal zum 2. Mal nach 2007 in Karolinenfield nahe den Saaletalsperren. Die Eisheiligen hielten sich weitgehend zurück. In der Nacht zum Samstag soll es auf Zelten und Autos ein wenig geglitzert haben, und am Samstagabend fiel für ein paar Stunden leichter Regen. Die meiste Zeit jedoch schien die Sonne auf das Gehöft, um das herum die Zeltstadt der OLer aufgebaut war.
Die diesjährige Ausgabe verzeichnete eine Rekordteilnehmerzahl und daran hatten auch die Neuseser OLer Anteil, von denen in den letzten Jahren noch nie so viele vor Ort waren wie 2015. Mit ihnen hätte man ein regelkonformes Team plus Ersatzman bilden können. Doch wie schon das Coburger Fürstenhaus früher seine Nachkommenschaft in ganz Europa verheiratete, so traten auch die Coburg-Neuseser in insgesamt sechs verschiedenen 24h-Staffeln an. Am erfolgreichsten war dabei Jan Schmidt, der mit dem „Suchtrupp des Südens“ nach insgesamt 29 Wechseln auf einem respektablen 11. Platz bei 91 teilnehmenden Mannschaften einkam. Im guten Mittelfeld reihten sich Wolfram Pohl mit „Rengschbuager Woidgeischder“ (Platz 27) und Sigrun Ritter mit „’s paßt scho“ (Platz 35) ein. Beide Teams schafften 27 Wechsel. Weiter hinten platzierten sich die Staffeln „Spaß im Wald“ (Platz 60, 26 Wechsel), „Bier-OL-Team“ (Platz 66, 25 Wechsel und „Jung und Alt“ (Platz 80, 22 Wechsel), bei denen die Namen durchaus Programm waren. Hannes Höfer war der insgesamt fleißigste Neuseser und absolvierte für „Spaß im Wald“ respektable 34 km und 555 Höhenmeter, wofür er fünfmal in den Wald mußte. Kitti Boros bei „Jung und Alt“ dagegen war nur dreimal gefordert. Jürgen Schubert und Gheorghe Cionoiu verstärkten das „Bier-OL-Team“, für oberfränkische OLer sicher kein abwegiger Gedanke.
Auch wenn die Bahndaten diesmal moderat erschienen, hatte es der Wald durchaus in sich. Wer gedachte, sich auf den Bahnen mit wenig Höhenmetern ausruhen zu können, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die flachen Bahnen gingen nämlich in der Regel durch den Nordwestteil der Karte, wo in den Jahren nach Kyrill auf dem vom Sturm leergefegten Flächen Fichten, Birken und Brombeeren zu Gestrüpp von Dornröschenqualität herangewuchert waren. Wer sich dort nachts auf einer „Difficult“-Bahn durchkämpfen mußte, war nicht zu beneiden.
Die Kartenausgabe war diesmal neu organisiert, wodurch die Staffeln ihren Mitgliedern jeweils die passenden Bahnen heraussuchen konnten. Da waren die Taktiker gefragt. Überraschend kam für viele der ungewöhnlich zeitige Wechsel auf die Dämmerungsbahnen um 19:30 Uhr, der sicher auch dem Tempo der führenden Staffel „Night Hawk“ geschuldet war, die am Ende mit 37 Wechseln gewann. Pech für die, die sich da noch eine „Short Easy“-Bahn aufgehoben hatten.
Das perfekt organisierte Wochenende endete wie immer mit einer sehr herzlichen Siegerehrung, auf der die Ausrichter versprachen, dass es auch einen 21. Thüringer 24-Stunden-OL geben wird. Natürlich auch wieder mit Eierkuchen. Ob dann auch mal eine Neuseser Staffel dabei sein wird?